„Der KölnChor hatte eine Aufführung der ersten drei Kantaten aus Bachs „Weihnachtsoratorium” angekündigt, doch dem Dirigenten Wolfgang Siegenbrink lag daran, vorab weitschweifig über Bedeutung, Faktur und Geschichte des Werks zu sprechen.
So verging eine lange Stunde. Die Aufführung konnte den Eindruck der rhetorischen Zwangsbeglückung dann nicht ganz vergessen machen. Der KölnChor sang sicher, klangschön und ambitioniert, doch die schlank- und „zartstimmigen,- gefühlsdürren Solisten wiesen etliche Mängel in Umfang, Volumen und Ausdruck auf, zumal verdross die Neigung der Frauen (Anna Herbst, Elvira Bill) zum langgezogenen Ton.
Der Tenor Fabian Strotmann gestaltete höhenklar; koloraturgewandt und auf schöne Linie, und der Bass. Christoph Scheeben hätte manchmal wohl gerne losgelegt. So blieb es wesentlich dem Neuen Rheinischen Kammerorchester überlassen, Gemütsergötzung, religiöses Empfinden und kompositorische Meisterschaft zu vermitteln. “ (G.B)
aus dem Kölner Stadt-Anzeiger, 09.12.2014